Essen für Unterwegs

Nachdem ich schon mehrfach gefragt wurde was ich so auf meine Reisen zum Essen mitnehme, möchte ich euch heute etwas über Essen auf Reisen informieren und was sich meines erachtens am Besten eignet.

  • Was nimmt man mit?
  • Was besser nicht?
  • Wie viel nimmt man mit?

Zuerst einmal kommt es natürlich darauf an was man macht, wie lange man es macht und wo!

 

Wenn man seinen Urlaub natürlich in einem "all-inclusive" Resort verbringt dann hat sich das mit dem Essen erübrigt, da man ja bekanntlich das Essen mehr oder weniger rund um die Uhr vorgesetzt bekommt. Außer man hat bestimmte Wünsche, die man sich vor Ort nicht erfüllen kann wie z.B. eine bestimmte Süßigkeit. Dann muss man dort vorsorgen und sich verorgen.

Mein Tipp:

Keine Gedanken verschwenden, im Normalfall kann man gut mit dem Angebot vor Ort überleben. Ansonsten kann man das Hotel auch mal verlassen und die wirkliche "originale" Küche ausprobieren in den umliegenden Restaurants, insofern diese erreichbar natürlich. Ebenso kann und sollte man die traditionellen Märkte probieren mit Früchten, Gemüse, und lokalen Spezialitäten.

 

Anders verhält sich das Ganze schon, wenn man einen Backpacking Urlaub plant. Auch hier ist es normalerweise absolut nicht nötig Essen von zuhause mitzunehmen. Außer man ist Asiate und reist. Ich habe viele getroffen die sich ihr Essen sonst wo mit hinnehmen, weil sie anscheinend das Essen nicht vertragen, aber ich denke auch das einige von denen sehr engstirnig sind. Es sind und bleiben allerdings Mutmaßungen und sicher ist diese Aussage auch etwas Klischee behaftet und in manchen Regionen der Welt bietet sich dieses Verhalten tatsächlich an, denn wenn Montesumas Rache zuschlägt wird es oft schwer etwas neutrales, sprich nicht fettig oder ohne Gewürze zu bekommen. Das kann in Indien z. B.  Schon daran scheitern, einen normalen Reis ohne alles zu bekommen. 

Trotz dieser möglichen Schwierigkeiten ist es meistens kein Problem in den Ländern gutes und größtenteils günstiges Essen zu finden. Eines sollte man dabei aber unbedingt beachten um vorherig angesprochenem Problem aus dem Weg zu gehen. Versuche Touristenfallen oder Garküchen wo kaum betrieb ist zu vermeiden. Zumeist schmeckt es am Besten , wenn viele Einheimische diesen Ort aufsuchen. Dann kann man dort auch gefahrlos essen.

In manchen Ländern versorgt man sich auch per Supermarkt oder den traditionellen Markt auf der Straße. Wenn man Glück hat und auf warme Mahlzeiten steht, dann gibt es gerade in diesen Ländern auch Unterkünfte (auch in Hostels) oder Campingplätze mit Küchen oder Kochmöglichkeiten. Ansonsten hat man in solchen Ländern auch oftmals eigene Kochutensilien dabei. Die Märkte sind aber so oder so zu empfehlen, da man immer etwas entdecken kann das man vielleicht noch nicht kennt. Ausprobieren lohnt sich in den meisten Fällen.

Mein Tipp:

Auch hier brauch man nichts mitnehmen. Man wird immer etwas finden. Entweder in Restaurants, Garküchen oder im Supermarkt sowie auf dem traditionellen Markt. Je nach Resiseziel findet man das passende, zumindest verhungert man hier nicht. Seid einfach probierfreudig und in manchen Fällen vielleicht auch etwas mutig.

 

Beim Trekken verhält sich das mit dem Essen schon wieder komplett anders. Aber auch hier gibt es gewaltige Unterschiede zwischen Hüttentrekking oder richtigem Outdoortrekking. Beim Hüttentrekking z.B. in den Alpen oder auch im Himalaya gibt es zumeist alle Mahlzeiten zu kaufen oder man hat es direkt mitgebucht und hat einen Komplettpreis. Hier brauch man höchstens für Mittags, aber auch nicht in allen Fällen, eine Versorgung. Hier reichen oftmals aber auch Kleinigkeiten wie Müsliriegel oder andere Energierigel, sowie Schokoladenriegel (grob 2 Stück pro Tag kann und sollte man rechnen). Aber auch Trockenfrüchte können einem die Tour im wahrsten Sinne versüßen (ca. 20g pro Tag). Dazu zähle ich auch jegliche Form von Nüssen (auch nicht mehr als 10-20g pro Tag). Die unheimlich viel Energie beinhalten. Getrocknetes Fleisch oder geräucherte Wurst sind auch eine Möglichkeit. Auch Brot ist eine gute Idee, zumindest für die ersten Tage (soviel man meint essen zu müssen/können und denkt das es nicht verdirbt-Achte auf das Gewicht!). All diese Sachen besorgt man sich am Besten auch direkt schon zu Hause, dann kann man sich den Stress vor Ort sparen. Manche Sachen wird es vor Ort auch nicht geben.

Jene genannten Sachen gibt es auch wenn man das richtige Outdoortrekking betreibt. Dort gibt es dann zusätzlich fürs Frühstück Müsli, abgepackt und portioniert, bereit gemsicht mit Milchpulver (ca. 40-60g Müsli pro Tag; Milchpulver ca. 1-2 Esslöfel je nach Marke und Geschmack - probiert es vorher aus). Auf Tour muss man nur noch Wasser und gegebenenfalls vorhandene Früchte hinzugeben. Eine weiteres leckeres Essen, dass man sich mit dem Kocher zubereiten kann, ist Bannocks, ein Brot für unterwegs, das man vor Ort frisch zubereiten kann. Entweder süß oder salzig. Dazu in einem weiteren Blogeintrag demnächst mehr. Denkt auch an euren Kaffee oder euren Tee (Menge je nach belieben - übertreibt es aber nicht). Damit wird dann aber auch der Gasverbrauch bzw. Brennstoffverbrauch auf die Tage gesehen deutlich höher. Damit ist das Frühstück erledigt.

Für Mittags dann entweder das schon genannte Kleinzeug und Süßkram oder 5-Minuten Terrine (eine pro Tag - macht es euch leichter: nehmt nur einen Becher mit und packt die anderen in beispielsweise Gefrierbeutel. Ist leichter im Gewicht und zu verstauen, den einen Becher immer wieder verwenden). Brot und Wurst/Käse sind hier für die ersten Tage immer ganz nett zur Abwechslung.

Abends gibt es dann entweder ebenfalls Brot und Wurst/Käse oder man kocht sich etwas frisches wenn man für die ersten Tage etwas mitgenommen hat oder die Umgebung etwas hergibt. Wenn das alles auf Grund von Hitze, Gewicht, usw. nicht möglich ist, dann greift man auf Spaghetteria oder ähnliche Produkte zurück. Dann muss man aber spülen, weil man dies in einem Topf kocht. Die einfachere oftmals unvermeidliche Möglichkeit und auch eine der Nährreichsten und leichtesten ist die Gefriergetrocknete Nahrung die es von verschiedenen Herstellern gibt. Mein Favorit nachdem ich bereits einige verschiedene ausprobiert habe, ist Travellunch (ca. 125g pro Tag/Essen). Hier muss man lediglich Wasser im Topf kochen und gibt es dann in die Verpackung des Essens und lässt dieses 5-10 Minuten ziehen. Man spart sich hierbei das spülen, aber nicht bei seinem Budget, da diese Nahrung auf Grund des Herstellungsprozesses relativ teuer ist. Diese Möglichkeit ist allerding nicht die kulinarischste und man darf nichts Großes erwarten. Für ein Gourmet wäre dies vermutlich Selbstmord. Vielleicht auch noch für Abend ein Tee, wenn man in kälteren Regionen unterwegs ist. Zugleich kann man seine Trinkflasche nachts als Wärmflasche benutzen.

Je nach länge des Treks ist es unvermeidlich einerseits viele Kilogramm an Nahrung mit sich zu schleppen oder eben zwischendurch immer Mal wieder Orte anzusteuern um seine Vorräte aufzufüllen. Manchmal kann man auch für gewisse Teilstücke das Essen schon vorschicken und dann später auf Tour einsammeln. Auch bei hier allen genannten Möglichkeiten außer natürlich man füllt seine Vorräte vor Ort auf würde ich die Nahrungsmittel bereits in Deutschland besorgen. Wichtig dabei ist immer. Viele Kalorien bei wenig Gewicht. Also genau entgegengesetzt von einer Diät oder auch gesunden Ernährung. Das kann mitunter viel Zeit beanspruchen im Supermarkt genau dieses ausfindig zu machen. Manche Nahrungsmittel darf man nicht in alle Länder einführen. Darüber vorher am besten bei den Zollbehörden des jeweiligen Landes informieren. Dazu muss man nur 5 Minuten opfern und Google befragen. Vor allem bei tierischen Produkten kann es oft zu Problemen kommen.

Beim Trinken ist man hauptsächlich auf natürliche Vorkommen angewiesen. Hierzu zählen Flüsse, Seen, Schnee, Eis, aber zur Not auch Pfützen. Dazu sollte man in den meisten Ländern Wasserreinigungstabletten dabei haben oder einen Wasserfilter. So kann man bedenkenlos auf Tour gehen. Trotz alledem sollte man sich bevor man losgeht über die örtliche Begebenheiten informieren. Dementsprechen muss man auch sein Behältnis wählen. Je mehr Wasservorkommen, umso kleiner kann das Gefäß ausfallen. So reicht oftmals eine 1-Liter Flasche aus, manchmal reichen aber auch ein Trinksack mit 3 Liter Volumen nicht aus und man muss weitere Wassertransportmöglichkeiten dabei haben. Um den chlorigen Geschmack beim Einsatz von Wasserreinigungstabletten zu überdecken und zugleich dadurch mehr zu trinken benutze ich Brausetabletten mit Geschmack, am liebsten Orange oder Multivitamin. Mit Zusätzen wie Magnesium, Calcium oder Vtamin C. am Besten meines erachtens sind Magnesium um Krämpfen in der Nacht, nach einem anstrengenden Tag, vorzubeugen. Dazu nehme ich persönlich eine halbe Tablette auf 2-3 Liter Wasser. Das soll man nach belieben anpassen, es sollte aber auch nicht zu süß sein. Sonst wird der Durst nicht wirklich gestillt. Nicht alle Wasservorräte mit Geschmack versehen, wenn man später mit selbigen noch kochen will (bei meiner Dosierung wäre das vielleicht sogar noch denkbar). Eine Tafel Schokolade auf ein paar Tage kann am Abend das Gemüt auch wieder erhellen.

Mein Tipp:

Gut informieren und planen. Gewicht und Platz der Nahrung für die Tour und die größe des Rucksacks berücksichtigen. Besorgt euch insofern es möglich ist euer Essen bereits zu Hause. Nehmt alles mit was euch schmeckt und leicht und klein ist sowie ausreichend Kalorien hat oder seid euch des Mehraufwandes bewusst. Mein Höhepunkt ist eine Flasche Whiskey um jeden Abend den Tag gemütlich ausklingen lassen zu können. Je nach Geschmack kann man das ja anpassen, beachtet aber das Getränk von einer Glasflasche in ein leichteres Gefäß umzufüllen. Ich benutze hierbei einen speziellen Plastiksack für Wein der Firma Platypus. Der hat sich für diese Zwecke hervorragend gemacht. Auch Wasser ausreichend mitnehmen, Trink- und Kochwasser. Außerdem denkt zumindest an das Essen für einen Reservetag. Das kann wirklich hilfreich sein, nicht nur wenn es mal schlechtes Wetter gibt, sondern auch wenn man einfach irgendwo entspannen möchte oder etwas anderes auf Tour sieht, das sich lohnt.

 

Dann euch viel Spaß damit und lasst es euch schmecken.

 

Nur noch eine Bitte: Nehmt euren Müll stets wieder mit nach Hause oder zumindest zurück in die Zivilisation!

Getreu dem Motto: "Take nothing, but pictures - Leave nothing, but footprints". Die Umwelt dankt es euch und der nächste Trekker/Besucher auch. Danke!

 

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Meine Photographie

Meine Liebe zur Photographie habe ich schon vor dem Reisen entdeckt, doch ist es genau dieses, welches immer wieder neue Motive hervorbringt. Alle Bilder sind "nur" mit einer Canon EOS 550d aufgenommen worden. 
Ab Mitte 2016 ist zu der Sammlung noch eine EOS 70d und Equipment dazu gekommen.

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